Einführung des Unterrichtsfaches „Wirtschaft“ für alle Schulformen

Datum des Artikels 07.11.2019

Eine klare Forderung der MIT-Recklinghausen!

Nur wer Sinn, Legitimation und Funktion der Sozialen Marktwirtschaft kennt und versteht, kann später als mündiger Verbraucher, Arbeitnehmer oder Unternehmer (m/w) eine eigenständig Meinung entwickeln und selbständig Entscheidungen treffen. Die bisherigen Curricula bereiten aber schon auf die allgemeinen Themen wie Steuern, Kredit/Finanzierung, Miete oder Versicherungen zu wenig vor.

Zwar hat die aktuelle Landesregierung Maßnahmen zur Stärkung der ökonomischen Bildung aufgesetzt. Jedoch ist in diesem Zusammenhang das Fach „Wirtschaft“ in allen Schulformen viel stärker zu berücksichtigen als dies bisher der Fall ist. Es besteht die Befürchtung, dass das Fach „Wirtschaft“ lediglich als kleines Teilgebiet im Fach „Politik“ behandelt werden soll. In einigen Schulformen wird das Fach Wirtschaft sogar gestrichen oder geht im Fach „Geschichte“, „Hauswirtschaft“ oder gar „Erdkunde“ auf.

Ökonomische Bildung in Schulen – verstanden als Allgemeinbildung mit Sach-, Urteils- und Methodenkompetenz, verdient eine Bildungsinfrastruktur wie sie auch für traditionelle Fächer selbstverständlich ist (Schulfach, Lehrerausbildung, Curricula,  darauf  abgestimmte  Schulbücher  usw.).

Der MIT-Kreisverband Recklinghausen und der Bezirk Ruhr fordern daher in Ihrem Antrag für die MIT Landesdelegiertenversammlung, dass die Landesregierung NRW das Fach Wirtschaft in allen Schulformen einführt. Zur sachgerechten und fachlich fundierten Vermittlung ökonomischer Bildung müssen zum einen Lehramtsstudiengänge um das Fach „Wirtschaft“ kurzfristig erweitert und entsprechende Maßnahmen und Programme für die auszubildenden Hochschulen schnellstmöglich aufgelegt werden. Ebenso müssen Weiterbildungsangebote für bereits aktive Lehrkräfte unterbreitet werden.

Insgesamt müssen diese Maßnahmen gewährleisten, dass für angehende Lehrkräfte neue Schulfächer wie „Wirtschaft“, „Wirtschaft-Politik“ sowie „Wirtschaft und Arbeitswelt“ im Studium verpflichtend verankert werden, um einschlägige wirtschaftswissenschaftliche und wirtschaftsdidaktische Kompetenzen zu erwerben und diese vermitteln zu können.

Was für andere Fächer gilt, dass z.B. Fremdsprachen oder Mathematik grundsätzlich von entsprechend ausgebildeten Lehrkräften unterrichtet werden, muss auch für den Wirtschaftsunterricht gelten. Nur so kann gewährleistet werden, dass die öffentlichen Schulen in Nordrhein-Westfalen den Heranwachsenden die bestmögliche ökonomische Bildung bieten können.