"Wir wollen der Mittler der Wirtschaft sein", eröffnete der kommissarische MIT-Kreisvorsitzende Torsten Jakob als Versammlungsleiter das Gründungstreffen des neuen Hertener MIT-Stadtverbandes.
"Die Gründung von Stadtverbänden ermöglicht die Belange unserer Städte an der Basis zu erfahren und für unsere Region zu bündeln. Es ist auch ein deutliches Signal an die Kommunen unseres Kreises endlich mit dem Kirchtumdenken abzuschließen, um gemeinsam die Zukunft in der Emscher Lippe Region zu gestalten", so Torsten Jakob.
Aktuell hat der MIT-Kreisverband mit seinen bisherigen Stadtverbänden Recklinghausen, Marl, Dorsten und Castrop-Rauxel 185 Mitglieder. Dass sich diese Mitgliederzahl schnell erhöhen wird, war bereits am Mittwoch beim Gründungstreffen im Hertener Zukunftszentrum ersichtlich. Immerhin kamen neben den bisherigen Hertener Mitgliedern des MIT-Kreisverbandes bereits sieben weitere Interessierte hinzu, welche vor allem auch dem Vortrag des Universitätsprofessors für Biologie und Biotechnologie an der Bochumer Ruhruniversität , Prof. Dr. Klemens Störtkuhl, beeindruckt gelauscht haben. Störtkuhl, der auch stellvertretender Landesvorsitzender der MIT NRW ist, berichtete unter dem Stichwort Innovationen unter anderem über seine Entwicklungen im Bereich Genetik mit Fruchtfliegen und deren Bedeutung in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie die Bestimmung der Medikamentendosis in Verbindung mit wässrigen Lösungen.
So streifte er vor allem auch Themen wie die Notwendigkeit von Digitalisierung und Bürokratieabbau für mittelständische Unternehmen. Dabei mahnte er, dass in Deutschland schneller und mehr entwickelt werden muss. Während es z.B. in der privaten Stanford Universitiy im US-Amerikansichen Kalifornien jährlich 1.000 Startups (Firmenneugründungen mit innovativen Geschäftsideen) gibt, sind es in Bochum gerade einmal jährlich drei! Dies liegt auch daran, dass man in den USA als Profi akzeptiert wird, wenn man bereits 5-6 mal mit einem Startup gekloppt ist, bevor der große Durchbruch kommt. Demgegenüber gilt man in Deutschland bereits als Versager, wenn das erste Startup nicht funktioniert hat.
Auch in der Technik hinkt Deutschland bereits deutlich hinterher. Während in hierzulande gerade einmal 50 Megabit (MB) digitale Übertragungsleistung in den nächsten Jahren angestrebt werden, ist in Lettland bereits eine landesweite Mindestleistung von 100 MB Standard.
Für die neue Hertener MIT gibt es eine Menge Themen. So sind z.B. regelmäßige Unternehmerstammtische zum Austausch geplant. Nicht Kirchtumsdenken ist dabei das Ziel, sondern vernetztes kooperieren über Stadtgrenzen hinweg. Ebenso hilft kein allzu enges Parteiendenken weiter, sondern das gemeinsame Arbeiten an den Lösungen, um die Probleme der hohen Arbeitslosigkeit sowie die bisher schwache heimische Wirtschaftskraft nach dem Niedergang von Bergbau und Stahl zu überwinden. Deswegen sieht der kommissarische Kreisvorsitzende Torsten Jakob den guten Mix von Unternehmern, Führungskräften, Steuerberatern und Rechtsanwälten in der neuen Hertener MIT als ideale Voraussetzung, einen sehr schlagkräftigen Stadtverband in der ehemals größten Bergbaustadt Europas aufzubauen.
Auch die anwesende Stadtverbandsvorsitzende der Hertener CDU, Vizebürgermeisterin Silvia Godde, zeigte sich über die Gründung des MIT-Stadtverbandes hocherfreut. So sei es ihr bewußt, dass die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung zwar CDU-nah sei, diese jedoch zu Recht großen Wert auf eigenständige und selbstbewusste Wirtschaftspositionen legt. Dies alles wird auch der CDU-Herten viele positive Impulse geben, auch wenn MIT-Mitglieder kein CDU-Mitglied sein müssen.
Mit diesen vielen Vorschusslorbeeren wurde dann das erste Hertener MIT-Führungsteam einstimmig gewählt. Mit der Rechtsanwältin Sarah Timmerberg wurde auch ohne Frauenquote gezeigt, dass Kompetenz, nicht Geschlecht, entscheidend sind. Timmerberg wurde zur Hertener MIT-Vorsitzenden vorgeschlagen und ohne Gegenstimme gewählt. Ihr Stellvertreter wurde der in Münster tätige Versicherungsdirektor Wolfgang M. Kühn, der auch das Amt des Medienbeauftragten ausüben wird. Zum Schriftführer wurde der Unternehmensberater Alexander Frederic Kurt gewählt, sein Stellvertreter ist der Hertener Ratsherr und Immobilienkaufmann Holger Lenz. Zu Beisitzern wurden der Makler für Großimmobilien Matthias Annuß, der Steuerberater Michael Timmerberg sowie der Rechtsanwalt Benjamin Hoddow gewählt. Wer sich wundert, dass kein Schatzmeister gewählt wurde, der muss wissen, dass die MIT-Kasse beim Kreisverband angesiedelt ist.
Das nächste MIT-Treffen findet am Montag, 18. Juni statt. Der Ort des Treffens wird noch bekanntgegeben.
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Das frischgewählte Führungsteam des in dieser Woche gegründeten Stadtverbandes der Hertener Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT). (v.l.) erste Reihe: Sarah Timmerberg, (Vorsitzende), Wolfgang M. Kühn (Stellvertretender Vorsitzender und Medienbeauftragter), zweite Reihe: Holger Lenz (stellv. Schriftführer), Alexander Frederic Kurt (Schriftführer) sowie (dritte Reihe) die Beisitzer Benedikt Hoddow, Michael Timmerberg und Matthias Annuß
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