MIT Kreisverband Recklinghausen fordert mehr Anstrengung gegen den Fachkräftemangel
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) fordert mehr Anstrengungen, um den gravierenden Arbeitskräftemangel abzumildern. Torsten Jakob, Kreisvorsitzender der MIT Kreisverband Recklinghausen, sieht im Arbeitskräftemangel einen der größten Dämpfer für Wohlstand und Wachstum.
„Aus dem Fachkräftemangel ist längst ein Arbeitskräftemangel geworden. Alle Ressourcen müssen genutzt werden – im In- und Ausland. Ohne Denkverbote.“ Es müsse mehr für die duale Ausbildung geworben werden. Jakob: „Es muss in Schulen verpflichtend sein, eine Praxiswoche in Handwerks- und Industriebetrieben durchzuführen, um die Schülerinnen und Schüler für diesen Teil der Berufswelt zu begeistern. Deutschland braucht nicht nur Master sondern auch Meister, Gesellen, Facharbeiter und Arbeitskräfte.“
Außerdem setzt sich die MIT für mehr gesteuerte Zuwanderung aus dem Ausland ein. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz seien 2020 zwar die richtigen Weichen gestellt worden. Aber gerade bei Arbeitskräften gäbe es noch viel Potenzial. Nicht zuletzt scheitere die Zuwanderung an der Umsetzung. Bürokratiehürden wie die Anerkennung der Gleichwertigkeit von Abschlüssen, lange Wartezeiten bei den Behörden und mangelnde Digitalisierung würden es häufig verhindern, dass Unternehmen Arbeitskräfte schnell und effektiv einbinden und binden könnten. Jakob sieht die Regierung in der Pflicht: „Behördliche Verfahren sind zu beschleunigen, Gleichwertigkeits-Vorschriften sind praktikabler zu gestalten, der Spracherwerb im Ausland ist mehr zu unterstützen, im Inland ist gezielter an die Sprachbildung als wie bisher heranzugehen und somit für praxistaugliche Handhabung vor Ort zu sorgen.“
Auch müsse der Staat aktiver bei der Arbeitskräftegewinnung werden, so Jakob: „Der Staat kann über die Botschaften und die vom ihm mitfinanzierten Goethe-Institute und Auslandsschulen verstärkt junge Menschen mit Deutschkenntnissen für eine Ausbildung in Deutschland anwerben.“ Außerdem müssten die Hartz-IV-Sanktionen wieder in Kraft gesetzt werden. „Wer nicht arbeiten will, obwohl er es kann, muss fühlen“, sagt Jakob.
Weitere Forderung der MIT: Die Regierung muss Bürokratie abbauen, statt dauernd die Betriebe mit zusätzlichen Auflagen zu belasten. „Wenn bei jedem Mittelständler ein bis zwei Mitarbeiter nur mit Statistikpflichten, Dokumentationszetteln oder Lieferkettennachweisen beschäftigt sind, bindet das Ressourcen, die man besser in Produktion oder Kundendienst stecken könnte. Da kann die Politik sehr schnell sehr konkret helfen wenn sie die Vorschriften streicht“, so Jakob.
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) – vormals Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU – ist mit rund 25.000 Mitgliedern der größte parteipolitische Wirtschaftsverband in Deutschland. Die MIT setzt sich für die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und für mehr wirtschaftliche Vernunft in der Politik ein.
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