
Auf Einladung des Arbeitskreis Energie und Umwelt der CDU Wiesbaden war Vorstandsmitglied Carsten Bieker (3vL) zu Gast der vom Arbeitskreis und der KlimaUnion ausgerichteten Veranstaltung „Climate Innovation – made in Germany“.
In der hochkarätig besetzten Veranstaltung erläuterte Prof. Dr. Birkner, Geschäftsführer des House of Energie (https://www.house-of-energy.org/), in seiner Key-Note die Herausforderungen der Energiewende nicht nur hinsichtlich des Ausbaus der erneuerbaren Energien, sondern auch durch den immensen Energiebedarf für chemische und molekulare Prozesse.
Über Konsequenzen und Herausforderungen wurde in der Podiumsdiskussion gesprochen:
Peter Lukas (Heidelberger Cement) erläuterte, dass bei der Herstellung von Zement auch bei 100% Einsatz von CO2-freier Energie immer noch eine große Freisetzung von CO2 durch den chemischen Prozess erfolgt. Zement als Baustoff kann aber nicht gleichwertig durch andere Baustoffe ersetzt werden und es gibt noch keine Verfahren, das bei der Zementherstellung entstehenden CO2 in ausreichender Menge anderweitig zu nutzen. Insofern sind CO2-speichernde Technologien wie CCS (carbon capture and storage) notwendig. In Deutschland kann diese Technologie aber aufgrund politischer Entscheidungen der Vergangenheit nur noch in begrenztem Maße erforscht werden, während andere europäische Ländern wie Niederlande und Norwegen dieser Technologien jetzt viel intensiver erforschen und nutzen wollen. Der vermehrte Einsatz von Holz als nachhaltiger und nachwachsender Baustoff ist als CO2-Senke zwar sehr sinnvoll. Würde man aber z.B. eine 25% Reduktion des Zementeinsatzes durch Holz anstreben, so benötige man in etwa die Fläche Indiens zum Holzanbau, so Lukas.
Alexander Rohweder, CEO der J2 Innovation (Siemens AG), zeigte die Einsparpotentiale bei kommerziellen und kommunalen Gebäuden durch intelligente Steuer- und Regeltechnik auf, während es bei Dr. Worms, dem Staatssekretär im hessischen Finanzministerium, um die Finanzierung der Energiewende ging. So hat das Land Hessen im Sommer seine erste „Grüne“ Anleihen zu einem günstigeren Zinssatz ausgeben können als die bisher üblichen Anleihen. Die Nachfrage nach EUR 600 Mio hat Angebote in Höhe von 3.6 Mrd EUR von Investoren generiert.
Im Gespräch mit Bieker erläuterte Dr. Worms, dass auch wenn die Ampelkoalition in Berlin aktuell nach Wegen sucht, die Schuldenbremse der Verfassung zu umgehen, so sei der einzig richtige Weg, dass diese Investitionen durch Investitionen der Privatwirtschaft und Unternehmen erfolgen müssen. Der Staat selbst wird im Zielkonflikt zwischen Investitionen, sozialen Ausgaben und eigenem Verbrauch nie genug Investitionen generieren können, um die finanziellen Herausforderungen der Energiewende zu bewältigen. Umgekehrt sucht privates Kapital händeringend nach Investitionsmöglichkeiten. Die Rendite für Investitionen, z.B. in erneuerbare Energien und Netze, sind ausreichend attraktiv, wenn Politik diese nicht durch zusätzliche Auflagen künstlich verteuert und Investitionen zügig umgesetzt werden können.
Der Vorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU im Kreis Recklinghausen wird das wichtige Thema Nachhaltigkeit und Energiewende weiter begleiten, so schon in seiner Klausurtagung am 10. & 11. November. Der Vortrag von Professor Birkner ist auf Anfrage erhältlich.
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